Wahlkampf NRW

Nee, jetzt hör mal mit deinen versauten Witzen auf! Das ist ne anständige Veranstaltung hier!

Unterhält man sich mit Gleichaltrigen über ihre politische Aktivität in jungen Jahren, so erfährt man von vielen, dass sie als Kind häufig semi-freiwillig oder gegen einen Obolus – in Form von Heiermann aufwärts – durch die Wohngebiete gestreift sind und Propaganda-Material der Parteien ihrer Väter verteilt haben.

Und der Wahlkampf heute? Drei Beispiele:

  1. In großer Sorge über das eigene Seelenheil schaut man lieber beschämt weg, wenn man sich die lokalen Wahlkampfplakate und Veranstaltungen anschaut: Kandidaten, die ihrer adipositas permagna frönen und damit weniger konsequent frei, sondern primär konsequent fett sind.
  2. Andernorts sieht es aus, als ob der abgelichtete Akquisitions-Adoleszente dem Politikmachenden gleich die Unionsbrille von der Nase klauen würde, um wirklich Politik aus den Augen der Kinder zu machen. Es scheint, als ob es eine geheime Verständigung zwischen den Parteien gäbe, diesen Wahlkampf mal „anders“ zu werben…
  3. Düsseldorfer Speckgürtel: Gerresheim. Direkt hinterm Altar der Basilika wird bei Alt und Currywurst Politik gemacht. Während der Kinder-Hüpfburg die Luft rausgelassen wird, bläht sich ein paar Meter der große Schuldenberg-Reduzierungs-Berg auf. Schuldenbremse JETZT! Von 10:00-16:00 Uhr gibt es alles, was das Herz des Politik-Unverdrossenen will: Zuckerrohrschnaps, Reibekuchen oder Spiegelei mit Bratkartoffeln… Es scheint, als ob in diesem Wahlkampf wirklich alles erlaubt ist, als die 3-Mann-1-LKW-Ladefläche-Show-und-Tanzband wanna-be-versaute Sprüche durchs Mikro feilbietet, um diese im gleichem Atemzug zurückzunehmen.

Fremdbeschämt möchte man die erworbenen Essens-Bons umtauschen und in ein Land der Politikverdrossenen fliehen.

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