Färöer

Je nach Stattlichkeit Ihres Schnurrbartes einen Strang aus der Tube zwischen Daumen und Zeigefinger verreiben und von der Bartmitte aus gleichmäßig in den Schnurrbart einzwirbeln.

Dem Zwang der assoziativen Lockerung folgend/verfallend, wird der irritierte Leser mit der Gebrauchsanweisung eines bayrischen Bartwichse-Herstellers hier ganz ungalant auf eine kleine, autonome und dennoch zur dänischen Krone gehörende Inselgruppe im Nordatlantik gelockt.

Denn es gibt Dinge und Orte auf dieser Welt, die durch ihre Stattlichkeit bestimmtes Verhalten erfordern: Stattliche Schnurrbärte erfordern entsprechend viel Bartwichse und stattliche Inseln erfordern – was eigentlich?

Der/Die/Das National Geographic gab 2007 eine Untersuchung von 111 Inselkulturen dieses Planeten in Auftrag, um DIE Insel zu küren. Aufgrund ihrer Stattlichkeit [bzw. der Kriterien „Qualität von Umwelt und Öko­logie, soziale und kulturelle Einheitlichkeit, Zustand histo­ris­cher Gebäude und archäolo­gisches Interesse, ästhe­tischer Reiz, verantwortliches Touris­mus­manage­ment und Zu­kunft­s­aussichten“] wurden die Färöer zur Königin der Inselwelt ernannt. Dass die charmanten Felsen zwischen den britischen Inseln, Island und Norwegen nicht nur über Fussballstadien von hoher Stattlichkeit, sondern auch über die in (geographisch gesehen) Europa höchste Lebenswartung bei Männern verfügen, soll hier nur am Rande erwähnt sein.

Zurück zur Frage, was eine stattliche Inselgruppe erfordert: ISO-Werte unter 100, Blenden größer/kleiner [je nach Denkrichtung] f10 und einen von Staub befreiten Sensor. Mehr nicht. Zumindest fotografisch gesehen…

7-2013 Faeroer-26

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