ClickClickDecker, Shitney Beers & Captain Planet @ Hafenklang

Für alle, die sich auch nicht mehr ertragen

Kevin, Arne, Sebastian, Benjamin, Sebastian, Marco und Maxi kann man ja vieles unterstellen: Zu laut, zu leise, zu verzerrt, zu clean, zu spontan, alles viel zu sehr gewollt, zu viele Tattoos, zu wenig Tattoos, zu traurig, zu fröhlich, zu grimmig, firm in der deutschen Grammatik, Probleme mit dem Dativ und dem Genetiv. Und und und. Vorwürfe noch und nöcher.

Was man ihnen allen aber nicht unterstellen kann: Dass man nach einem Abend mit ihnen dumm aus der Wäsche gucken würde.

Ohne euch wäre Hamburg nur eine Stadt am Wasser.

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Captain Planet | Molotow

Weiter – bis die Stimme aufgibt
Bis alles zerfällt
Bis der Vorhang wieder aufgeht, uns nichts mehr hier hält
Zu schwach – zu wenig
Alles viel zu sehr gewollt
Das hier ist ein Ende

Es war keine scheiß Idee. Von Anfang an musste ein Abend im Molotow ohne Polyester-Trikots gut werden. Dabei kann man von den feinen Herren von Captain Planet wirklich nicht sagen, sie gäben sich keine Mühe. Die Nacht auf St.Pauli ist offenbar wohl eine Naht, die alle zusammen hält. Der freundliche Spritti am Gleis: „Nur der HSV?“ Der andere: „Nur der HSV!“

Der Boden am Ende der Reeperbahn flüstert dabei eher wenig – eigentlich gar nicht. Vielleicht auch deshalb, weil sich jeder soviel Zeit nimmt, wie er braucht. Für Mexikaner, Kogge & Korn. Der Mond scheint dabei als Strohboskop durch die Bäume am Beatles-Platz. Nebenan: gelb und blau leuchtende Nachbarhäuser. Und Schweinske. Die letzten Spuren vom alten Leben dabei überall. Ein „Viva allein!“ verhallt bei knapp 200 Gestalten mehr oder minder spurlos im Schweiß – oder beim ersten hanseatischen Konzert nach der geheimdienstlichen Plattenveröffentlichung eben halt nicht.

Gefühlt das erste CP-Konzert nach 25 Jahren – und das zu Beginn des meteorologischen Herbstes! Dabei gilt: Nicht nur in Bussen ist immer Sommer. Unter dem Schallplattenhimmel am Ende und Anfang der Straße scheint auch immer eine zersplitterte Kugel auf uns alle herab. Definitiv: Während einer knappen Stunde Beschallung durch Arne, Benni, Sebastian, Marco und Basti kann man sich nicht als grauer Hund fühlen, der aus Katzen zusammen genäht ist.

Danke dafür!

9-2016 Captain Planet @ Molotow-230

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Revival Tour 2011

Brian Fallon sieht heute wieder umwerfend aus, aber wer sind die Leute, die da mit ihm auf der Bühne stehen?

Als Dylan am 25.Juli 1965 beim Newport Folk Festival seine Stratocaster in seinen Twinreverb stöpselt, bekommen große Teile der Folk-Polizei einen kleinen „Ausflippi“ (aus dem Wortschatz einer Erziehungsberechtigten): Strom hat auf den Folk-Bühnen dieser Welt nichts verloren!

Ob die Cameraderie am 13.Oktober 2011 bei der Revival-Tour in Münster aus demselben Grund ihre Stromgitarren im Koffer lässt, ist zwar fraglich, aber das Beste, was einem an einem Donnerstagabend passieren kann.

Denn: Chuck Ragan (HotWaterMusic), Joe Ginsberg, John Gaunt, Dan Adario (Alkaline Trio), Brian Fallon (Gaslight Anthem) und Dave House (The Loved Ones) wissen, dass Rock´n´Roll keinen Strom braucht!

Das weiß die Verfasserin des obigen Zitats zwar nicht, dafür aber Tambourmajor-Klaus…

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Vainstream 2011

Die Jugendlichen hören ja heute ganz andere Musik, als wir das früher getan haben.

Die Jugendlichen hören die Musik heute auch viel lauter, als wir früher unsere Musik gehört haben.

Die Jugendlichen haben beim Hören der Musik heute auch viel mehr Farbe und Blech in der Haut, als wir früher.

Gut so.

Vainstream / Münster / Hawerkamp /11.Juni 2011

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