Milano

Egal ob Mailand oder Madrid, Hauptsache…

… ach, lassen wir das! Post-Postfaktisch soll nur angemerkt sein, dass in Fußballer-Weisheiten circa soviel Weisheit drin steckt wie glückliche Kühe in einem ordentlichen Happen Bifi-Carazza.

Aber wo wir schon beim Thema Essen sind: Hier macht man der Stadt kurz hinter den Alpen nur teilweise etwas vor. Als Schutzmann beispielsweise geht man während/nach/vor der Schicht schön ins klassische Restaurant in der Seitenstraße, trifft seine Kollegen zur Dienstüber- oder abgabe und gönnt sich ordentlich. Dabei zählt man Strafzettel, während im Hintergrund ein heiterer Mix aus italienischer Neo-Schnulze und/oder Planet der Affen [synchronisiert!] läuft. Das Restaurant besticht nicht nur durch Schmackofatz aller erster Kajüte, sondern auch durch (in Deutschland) längst vergessene Errungenschaften: Plexiglas-Wandschoner auf Stuhllehnenhöhe, spitz zulaufende Herrenschuhe, große Servietten und kompetente Kellnerinnen und Kellner.

Kurzer Themenwechsel. Mailand und Rom. Ob das vom gleichen Beefträger wie Fanta-Cola, Mercedes-BMW, Oasis-Blur, Wersternhagen-Grönemeyer oder HSV-FCSP behandelt wird, sei dahin gestellt. Fest steht, dass es wohl gewisse Ressentiments der beiden großen italienischen Städte gibt. Mailänder seien gar keine „richtigen“ Italiener. Römer seien Bauern. Usw. Kennt man irgendwie auch alles schon von überall her. Hamburg-Berlin, N.Y.C.-L.A., Neheim-Hüsten. Macht aber nichts. Essen gut. Alles gut. Fast. Denn Essen macht zwar glücklich, aber nicht immer träge. Offenbar hatten in Mailand auch einige Bewohner etwas gegen semi-nachhaltige, kulturelle Großprojekte wie die Hamburger gegen semi-nachhaltige, sportliche Großprojekte. no expo. Gut so!

(Ver)Wunderbares: Horden von feierwütigen Adoleszenten, die den nächtlichen Verkehr in der Innenstadt kaugummiartig werden lassen, machoeskes Rumgeeier, Asphalt-Konsistenz im Kontext von Vespa-Ständern, Samsung-Werbung am Dom und und und.

Stiftung Reisetest wertet Madrid mit dem Prädikat: Machen!

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